Der Gedanke daran, dass man einen Karpfen mit Speck und Lorbeerblatt spickt, mutet wahrscheinlich manchen etwas eigenartig an, schmeckt aber im fertigen Ergebnis wunderbar.
Für dieses Rezept Karpfen gebacken, einen sehr frischen Karpfen gründlich innen und außen mit viel kaltem Wasser reinigen.
Anschließend den Karpfen mit einem scharfem Messer oder der Geflügelschere der Länge nach halbieren. Den Kopf eventuell entfernen. So entstehen zwei etwas flachere Fischstücke.
Diese auf beiden Seiten mit Salz und Zitronensaft einreiben.
Auf jeder Fischhälfte an der Hautseite, in Abständen von 6 - 8 cm, mit einem scharfem Messer so tiefe Einschnitte einschneiden, damit man eine dünne Scheibe Rauchfleisch hinein stecken kann.
In jeden Einschnitt eine Scheibe Speck und jeweils ein halbes Lorbeerblatt einschieben.
Den fertig vorbereiteten Karpfen auf beiden Seiten mit Mehl bestäuben und in einer großen Pfanne auf jeder Seite knusprig anbraten.
Backofen auf 200 ° C vorheizen. Eine große Auflaufform oder die Fettpfanne vom Backofen bereitstellen, die beiden angebratenen Karpfenteile nebeneinander, oder übereinander in die Form geben. Mit 1 - 2 EL Öl übergießen und im Backofen ca. 30 - 40 Minuten fertig braten lassen.
Dazu serviert man einen lauwarmen Kartoffelsalat mit Gurken gemischt.
Der gebackene Karpfen schmeckt aber auch, zusammen mit frischem Bauernbrot und einem knackigem Gurkensalat mit reichlich frischem Dill, sehr gut .
Die andere Zubereitungsart wäre, dass man den Karpfen wie oben beschrieben vorbereitet, und gleich den ganzen Fisch, ohne ihn zu halbieren, und ohne mit Mehl zu bestäuben, in der Form in den vor geheizten Backofen auf der mittleren Schiene einschiebt und so langsam durchbacken lässt. Das dauert dann etwas länger und man sollte den Karpfen ein- bis zweimal zwischendurch mit etwas Öl oder Bratenflüssigkeit begießen, damit er eine knusprige Hülle bekommt.
Die Backzeit beträgt dann ca. 50 - 60 Minuten , je nach Größe des Karpfens, wobei man gegen Ende der Backzeit die Temperatur etwas zurückdrehen sollte.
Karpfen hat von Natur aus, wenn er sehr frisch ist, ein eher neutrales Aroma. Er riecht auch gar nicht so sehr nach Fisch , wie es sonst bei anderen Fischarten üblich ist.
Darum verträgt er auch eine herzhafte Ergänzung wie den Speck und Lorbeerblätter zur Aromaverstärkung.
Dieses Rezept stammt von meiner Mutter aus Ungarn, wo es bekanntlich viele Karpfen gibt, und wurde in meiner Kindheit immer am Heiligen Abend gegessen.
Wenn man die Gelegenheit hat, wirklich frischen Karpfen zu kaufen, sollte man nicht zögern, ihn eventuell noch bis zum Gebrauch einfrieren, denn daraus lässt sich eine sehr gute, scharfe ungarische Fischsuppe (Halàszlé ) kochen, welche auch für eine Mitternachtssuppe an Silvester sehr gut geeignet ist.
Eine Portion Karpfen gebacken, ohne Beilage, ca. 745 kcal und ca. 39 g Fett.